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Grundsätzlich sind Beißen, Haarereissen, Schlagen, Treten und Fingerstiche im sportlichen Wettkampf verboten. Wie dargelegt, grenzt sich Brazilian Jiu Jitsu insofern etwa vom MMA ab, wo Schläge und Tritte unter Berücksichtigung gewisser Regeln erlaubt sind.

Der sportliche BJJ-Kampf mit Keikogi startet in der Regel im Stand und wird meistens nach einem sogenannten „Takedown“ am Boden fortgesetzt und beendet. Der Kämpfer hat zwei Möglichkeiten den Kampf zu gewinnen. Im BJJ erhalten die Kämpfer für bestimmte Positionen oder Aktionen, die für sie vorteilhaft sind oder den Kampfverlauf zu ihren Gunsten ändern, Punkte oder Vorteile (Advantages). Beispielhaft für Punktegewinn kann das Einnehmen der „Mount“ – man sitzt auf dem Brustkorb des Gegners – oder ein erfolgreicher Sweep – man schafft einen Wechsel von einer ungünstigeren Position in eine bessere, z. B. von der Rückenlage in die Oberlage – genannt werden.

 

Einen Vorteil hingegen erhält man unter anderem durch ein klares Ansetzen und Versuchen einer Submission. Diese Vorteile werden nur bei einem Punktegleichstand relevant. Unabhängig vom Punktestand besteht jederzeit die Möglichkeit, den Gegner mit einer „Submission“ (Unterwerfung) zur Aufgabe zu zwingen, die dieser durch Klopfen mit der Hand auf die Matte, seinen Körper oder den des Gegners symbolisiert. Dies kann durch zahlreiche Würge- und Hebeltechniken herbeigeführt werden. Wird der Gegner durch eine erlaubte Würgetechnik bewusstlos oder eine Hebeltechnik verletzt, ohne aufgegeben zu haben, so gewinnt derjenige, der diese Technik durchgeführt hat. Erreicht keiner der Kämpfer nach Ablauf der Kampfzeit (meistens 5–10 min) eine „Submission“ des Gegners, gewinnt der Kämpfer mit den meisten Punkten.

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Oftmals sind Techniken mit hohem Verletzungsrisiko wie Kniehebel, Verdrehen des Fußgelenkes für Weiß - oder Blaugurte untersagt. Allerdings wurden hier die Regeln immer wieder gelockert oder geändert. So ist beispielsweise seit 2014 der sogenannte „Straight Ankle Lock“, eine Technik, bei welcher der gegnerische Fuß unter die Achsel geklemmt und bis zur Schmerzgrenze überdehnt wird, für Weißgurte gestattet, wenn er gerade, also ohne seitliches Zerren durchgeführt wird.

Auch sogenannte „Flying“-Varianten der unterschiedlichen Techniken sind in der Regel für Anfänger untersagt. Dies sind Techniken, bei denen ein Angriff nicht, wie gewöhnlich am Boden, sondern durch einen Sprung in der Luft ausgeführt wird. Während im Regelfall zunächst ein „Takedown“ erfolgen muss, um den Gegner dann zu kontrollieren und ggf. eine Submission anzusetzen, zielen diese Techniken darauf ab, den Gegner direkt mittels einer angesetzten Submission zu Boden zu reißen und so eine schnelle Entscheidung zu erzwingen. Viele Regeln hängen allerdings vom jeweiligen Turnier bzw. Veranstalter ab.

Image by Timothy Eberly

Regeln

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